Elusive Grounds

Elusive Grounds

Elusive Grounds - eine kollektive Ausstellungs- und Sensibilisierungsplattform, die aus mykologischen Workshops, Experimenten und Lehrpfaden besteht, welche die vermeintlichen Binaritäten von Kunst und Wissenschaft aktiv in Frage stellen und die verschiedenen Formen des (mehr-als)menschlichen Wissens wie Kunst, Wissenschaft, technologische Werkzeuge, Sensoren, sinnliche Erfahrungen und situative Experimente miteinander verbinden wollen.

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Die Gruppenausstellung "Elusive Grounds" ist von den flüchtigen Formen und unendlichen Fähigkeiten des Myzelsinspiriert. Die Ausstellung selbst ist eine fühlende Installation, ein lebendiger und begehbarer Organismus: Skulpturen, die aus Pilzmyzel wachsen, akustische Fermentationsprozesse und ein komplexes Beziehungsgeflecht diverser Organismen. Das hybride Ausstellungsformat ist Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit der Künstler*innen Laura Fong Prosper, Silvia Noronha, Niko De Paula Lefort, Tin Wilke und Matías Brunacci mit dem Mykologen Martin Schlecht, mit der Intention, Wissen zu schaffen, welches sinnliche Erfahrungen und Informationen über diese mehr-als-menschlichen Lebewesen vermittelt.

Die Verflechtung komplexer ökologischer Prozesse wird während durch die Ausstellung näher gebracht. Durch das hybride Ausstellungsformat können wir lernen, wie wir unsere menschliche Perspektive auf ökologische Krisen ändern können, indem wir in die mikroskopischen Sphären der Pilze und in die Prozesse des Lebens, Sterbens und Wiederauflebens eintauchen.

Die beteiligten Künstler*innen experimentieren in ihren Werken mit einer Annäherung an diese Gesellschaften, die in Form von Gemeinschaft und Zusammenarbeit, aber auch von Zerstörung existieren können. Laura Fong Prosper´s Werk ´lamellae, pores and teeth´ ist ein Zusammenspiel von wissenschaftlicher Beobachtung, technologischer Synthese und empfindungsfähigen Wesen. Die CCTV-Installation entstand in einem spielerischen Prozess mit ihrem Sohn und entwickelt sich während der Interaktion mit dem Publikum stets neu. Lauschen Sie den Fermentationsprozessen mit Tin Wilkes und Matías Brunaccis Klanginstallation Composing Habitats, kreiert in Zusammenarbeit mit plonk GmbH: extrahierte Daten, die sich in Klänge verwandeln und die Pilznetzwerke anzapfen. Eine lebende Skulptur, in der Sensoren, Algorithmen und Mikroorganismen einzigartige, ephemere Stimmen erzeugen. In Mit aurality :: mycelia baut, Niko De Paula Lefort ein hybrides micro FM-Myzel-Ökosystem auf, das Schwingungsfelder aus leichten Impulsen des Myzels verstärkt und auf die Bewegungen der Besucher in der Galerie reagiert. Durch die Einbindung von biolumineszierenden Pilzen und einer UV-Licht-Rückkopplungsschleife beleuchtet und vermittelt das Werk die Interkonnektivität verschiedener Spezies. Silvia Noronha übersetzt die neuen wissenschaftlichen Entdeckungen über die Symbiose und die Kommunikationsfähigkeiten von Pilzen in der visuellen Installation Fluid channels , die auf okkulte Zeitskalen, Frequenzen und Größenordnungen Bezug nimmt.

Elusive Grounds findet im Raum für Drastische Maßnahmen in Berlin Friedrichshain statt. Die Galerie bietet Raum für diese einzigartige temporäre Lern- und Wahrnehmungsplattform. Während des Ausstellungszeitraums kontextualisieren Workshops, Experimente und Lehrpfade die vermeintlichen Binaritäten von Kunst und Wissenschaft. Neben der Ausstellung bestand Elusive Grounds aus einem Kunstvermittlungsprogramm, dass die Besucher*innen raus in das eigentliche Experimentierfeld brachte: Wald und Natur. Im stadtnahen Habitaten führten Mykologen zu verschiedenen Themen durch die faszinierende Welt der Pilze.

Gefördert durch die Akademie der Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR